Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie


Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Die Klinik für Diagnostische Radiologie hält verschiedenste radiologische Untersuchungsmethoden für die medizinischen Fachabteilungen des EKO. vor. Es bietet die gesamte bildgebende radiologische Diagnostik sowie interventionell-radiologische Therapiemaßnahmen an.
Chefarzt

Chefarzt Prof. Dr. med.
Claus Nolte-Ernsting
Tel.: 0208 881-1141
Fax: 0208 881-1161
Lexikon
Begriffe aus der Radiologie in laienverständlicher Sprache.
Interventionelle Radiologie
1895 wurde durch den Physiker Wilhelm Conrad Röntgen die Vision, in den Menschen hinein schauen zu können, durch Entdeckung der "X-Strahlen" Realität. Von der Erkenntnis, daß Strahlen Materie durchdringen können bis zur Anwendung in der Medizin vergingen nur wenige Wochen! Aber erst Jahre später versuchte man dieses Verfahren auch zur Steuerung von Instrumenten im Körper einzusetzen.
Werner Forssmann zeigte 1929 in einem in Medizinerkreisen sehr umstrittenen Selbstversuch, daß sich ein "gut geölter Katheter" von der Armvene bis in den rechten Vorhof des Herzens vorschieben ließ und unter Röntgenkontrolle dokumentiert werden konnte. Zunächst wurde das Prinzip der Steuerung von Kathetern in Gefäßen und anderen Organen nur zur Darstellung genutzt. Seit den 50-er Jahren wird diese Technik auch zur Steuerung therapeutischer Eingriffe eingesetzt. Es entstand die sogenannte Interventionelle Radiologie. Mitte der 60er Jahre schaffte diese Technik den Durchbruch, als Charles T. Dotter und Melvin P. Judkins erste Ergebnisse der Wiedereröffnung peripherer Gefäße veröffentlichten.
Die weitere Entwicklung zum Routineeingriff wäre nicht möglich gewesen, hätte die Apparate- und Kathetertechnik und die Herstellung besser verträglicher Kontrastmittel nicht Schritt gehalten. Im Gegensatz zu chirurgischen Vorgehensweisen messen die gewählten Zugänge nur wenige Millimeter, sind meist weit ab vom eigentlichen Behandlungsgebiet und benötigen lediglich eine örtliche Betäubung. Mittlerweile umfaßt das Spektrum der interventionellen Radiologie unterschiedlichste Eingriffe in nahezu allen Körperregionen.
Zahlenmäßig ganz im Vordergrund stehen noch gefäßwiedereröffnende Maßnahmen im Rahmen der peripheren Gefäßerkrankung. Ziel dieser Übersicht ist es, aktuelle Behandlungsmöglichkeiten der interventionellen Radiologie in diesem Gebiet aufzuzeigen. Selbstverständlich kann hier nur ein Einblick vermittelt und dem Anspruch der Vollständigkeit nicht Rechnung getragen werden.
Häufig werden die aufgeführten Verfahren in Kombination eingesetzt. Zudem wird das Instrumentarium kontinuierlich weiterentwickelt. Der Miniaturisierung und somit dem Einsatzgebiet von Kathetereingriffen sind aber natürliche Grenzen gesetzt. Daher kann und soll die klassische Chirurgie in vielen Fällen nicht ersetzt werden. Ganz im Gegenteil, beide Behandlungsmethoden lassen sich zum Wohl des Patienten kombinieren. Die Kunst liegt nicht nur in der Beherrschung der Techniken, sondern auch in der exakten Kenntnis, wann welches Vorgehen sinnvoll ist.