
Klinik für Urologie
Die Klinik für Urologie zeichnet sich durch komplexe Operationen auf höchstem medizinischen Niveau aus. Besonders Eingriffe im Bereich der Krebstherapie, der Beckenbodenchirurgie und Therapien bei Inkontinenz infolge einer Prostatabehandlung sind maßgeblich für den Erfolg dieser Klinik. Wir behandeln operativ alle Tumorerkrankungen an Niere, Harnröhre, Harnblase, Prostata, Penis und Hoden und bieten falls notwendig auch eine nachfolgende Chemotherapie an.
Die Klinik für Urologie ist koordinierende Klinik im Kontinenz-und Beckenboden-Centrum und unterhält in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten ein zertifiziertes Prostatazentrum.
Chefarzt

Chefarzt Dr. med. Sebastian Schmidt
Tel.: 0208 881-1240
Fax: 0208 881-1230
Therapien für Männer und Frauen
Mehr zum Thema
Harninkontinenz
Könnte es sein, dass Ihnen folgendes schon einmal passiert ist? Sie müssen husten oder niesen und bemerken, dass Sie währenddessen Urin verlieren? Sie haben teilweise oder häufig einen so dringenden Harndrang, dass Sie es kaum zur Toilette schaffen? Sie müssen bei einem Einkaufsbummel ständig eine öffentliche Toilette im Auge behalten oder Sie reduzieren Ihre Trinkmenge, um ein Malheur zu vermeiden? Bei all diesen Symptomen handelt es sich um eine Harninkontinenz. Sie sollten möglichst einen Arzt aufsuchen, um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schätzungsweise leiden 4 bis 5 Millionen Menschen in Deutschland unter dem Symptom der Harninkontinenz. Bis zu 85 % der Betroffenen verschweigen aus Schamgefühl oder Angst dieses Symptom und meiden deshalb auch ärztliche Hilfe. Vor allem im fortgeschrittenen Alter nehmen viele an, dass die eingeschränkte Fähigkeit, den Urin zu halten, zu einem normalen Altersprozess gehört. Dies ist nicht der Fall.
Therapie bei der Frau


Bei Dranginkontinenz ist seltener eine Operation erforderlich. Die Ursachen sind vielschichtig und können im Bereich der Blase selbst liegen, aber auch durch neurologische Erkrankungen (Bandscheibenvorfälle, Multiple Sklerose) verursacht sein. Hier sind mehrere sehr wirksame Medikamente verfügbar, die bei entsprechender Einnahme bei vielen Patienten zur Verbesserung bzw. zum Abklingen der Harninkontinenz führen können. Sollten diese nicht helfen, können weiterführende Verfahren, wie die Botoxinjektion in den Blasenmuskel oder die Implantation eines Blasenschrittmachers zum Erfolg führen.
Bei schwereren Verlaufsformen der Belastungsinkontinenz sind unter Umständen auch operative Eingriffe erforderlich, die jedoch heute mit Hilfe sehr kleiner Interventionen möglich sind. Wir implantieren heute beispielsweise kleine Kunststoffbänder (Tensionfree Vaginal Tape, TVT), die unter die mittlere Harnröhre eingelegt werden und nach der Operation sehr schnell zu einem effektiven Verschluss der Harnröhre führen. Der Eingriff benötigt nur einen ca. 2 cm kleinen Schnitt an der Scheidenvorderwand. Die Operationsdauer beträgt etwa 30 Minuten. Dementsprechend kurz ist der stationäre Aufenthalt von ca. zwei Tagen. Nur bei einigen Patienten ist das „Band“ nicht geeignet. Hier muss die Harnröhre durch innere Nähte wieder in ihre funktionelle Lage gehoben werden.
Zusammenfassung
Unwillkürlicher Urinabgang ist also kein Leiden, dass schicksalhaft mit zunehmendem Alter eintritt und deshalb naturgemäß akzeptiert werden muss. Es gibt für die meisten Patienten nach ärztlicher Untersuchung und einer entsprechenden Diagnose effektive Hilfe, die Harninkontinenz heilen kann. Es gibt also keinen Grund, das Leiden zu verschweigen, sich selbst zu behandeln oder Vorlagen bzw. Windeln zu benutzen und den Arztbesuch zu scheuen. Die schamhafte Tabuisierung des Themas treibt nicht wenige Menschen aufgrund hygienischer Vorbehalte in die soziale Isolation. Wenden Sie sich mit Ihren Problemen an uns und an die Gesellschaft für Inkontinenzhilfe, die bundesweit anerkannte Beratungsstellen betreibt. Eine solche Beratungsstelle findet sich auch in der Urologischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses Oberhausen.