
Klinik für Urologie
Die Klinik für Urologie zeichnet sich durch komplexe Operationen auf höchstem medizinischen Niveau aus. Besonders Eingriffe im Bereich der Krebstherapie, der Beckenbodenchirurgie und Therapien bei Inkontinenz infolge einer Prostatabehandlung sind maßgeblich für den Erfolg dieser Klinik. Wir behandeln operativ alle Tumorerkrankungen an Niere, Harnröhre, Harnblase, Prostata, Penis und Hoden und bieten falls notwendig auch eine nachfolgende Chemotherapie an.
Die Klinik für Urologie ist koordinierende Klinik im Kontinenz-und Beckenboden-Centrum und unterhält in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten ein zertifiziertes Prostatazentrum.
Chefarzt

Chefarzt Dr. med. Sebastian Schmidt
Tel.: 0208 881-1240
Fax: 0208 881-1230
Wie kommt es zu Harninkontinenz?
Die Harnblase dient der Speicherung von Urin. Die normale Blasenkapazität liegt zwischen 250 und 500 ml. Die Blasenwand ist ein glatter Muskel, der beim Wasserlassen den Urin aktiv austreibt. Die Blase wird durch das vegetative Nervensystem gesteuert. Normalerweise dehnt sich die Harnblase solange aus, bis die Nerven dem Gehirn melden, dass sie gefüllt ist. Dementsprechend wird Harndrang vermittelt, und es wird der Wunsch verspürt, die Harnblase zu entleeren. Die Harnröhre wird von mehreren Schließmuskeln umgeben und normalerweise dicht abgeschlossen. Beim Wasserlassen erschlaffen die Schließmuskeln, so dass sich die Harnblase bei gleichzeitigem Zusammenziehen normal entleeren kann. Bei unwillkürlichem Urinverlust ist das harmonische Zusammenspiel zwischen Blasenmuskel, Schließmuskeln und Nervenfunktion gestört. Wenn die Harnblase trotz intaktem Harnröhrenverschluss den Urin unwillkürlich austreibt, d. h. sich vorzeitig zusammenzieht, handelt es sich um eine sogenannte Dranginkontinenz. Bei Belastungsinkontinenz besteht eine Störung des Schließmuskelsystems, das durch Geburten, Operationen oder hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren geschwächt sein kann. Besonders wenn zusätzlicher Druck im Bauchraum, wie beispielsweise beim Husten, Niesen oder Lachen oder bei sportlicher Betätigung entsteht, kann die Belastung für das geschwächte Verschlusssystem so stark sein, dass unwillkürlicher Urinverlust entsteht. Frauen jeden Alters können betroffen sein. Bei ihnen sind nicht selten auch die Veränderungen des Beckenbodens Ursache für Blasenentleerungsstörungen. Sogenannte „Blasensenkungen“ oder gar der Vorfall innerer Beckenorgane der Frau können nicht nur Schmerzen, Harndrang, unvollständige Blasenentleerung und Infektionen verursachen, sondern auch den oberen Harntrakt schädigen und kosmetische und Beeinträchtigungen des persönlichen Wohlempfindens zur Folge haben. Resultat sind nicht selten die Reduktion sozialer Kontakte oder gar der Rückzug aus dem öffentlichen Leben, da sich aufgrund der Tabuisierung des Themas für die Betroffenen keine andere Lösung bietet.
Bei Männern ist eine Operation der Vorsteherdrüse (Prostata) manchmal eine Ursache für Harninkontinenz. Zwischen Drang- und Belastungsinkontinenz können Kombinationsformen vorkommen.